Simon Stiebjahn Sharing is caring.

Nach Vorne schauen

April 2, 2017

Die Enttäuschung sitzt noch tief

Nach dem Cape Epic saß die Enttäuschung tief. Montags haben wir uns mit dem ganzen Team nochmal zusammengesetzt und jeder hatte die Möglichkeit seine Sicht auf die Dinge, unkommentiert von den anderen, auszusprechen. Das war gut und erleichternd und eine gute Möglichkeit, sich Denkanstöße für einen ganz persönlich zu holen. Ich selbst war froh, dass für mich keine größere Pause anstand in der ich jede Menge Zeit zum Grübeln gehabt hätte und es eineinhalb Wochen nach unserer Rückkehr mit einem Rennen der Marathon World Series weiter ging.

Nach Vorne schauen

Die Strecke in Laissac kannte ich schon von vor zwei Jahren. Sie ist sehr schön zu fahren mit relativ kurzen Anstiegen und dafür vielen Trails. Nach acht Stunden Anfahrt mit Martin und unserem Mechaniker Tobi kamen wir Donnnerstag abends an und konnten am Freitag erstmals auf die Strecke und einige Teile abfahren. Während der Besichtigung bekam ich nach und nach Schmerzen im Rücken, dachte jedoch, es seien Nachwirkungen von der langen Autofahrt. Samstags beim lockeren Rollen hatte ich wiederum keine Probleme. Martin und ich waren top motiviert für das erste wichtige Rennen der Serie und konnten auch gut in das Rennen finden. Ich war in der Spitzengruppe mit dabei, als ich nach nicht einmal der Hälfte des Rennens plötzlich starke stichartige Schmerzen im Rücken spürte. Unter den enormen Schmerzen kämpfte ich mit aller Kraft, um irgendwie ins Ziel zu kommen.

Schließlich kam ich völlig am Ende als Einundzwanzigster ins Ziel und verpasste (meiner Ansicht nach) die Punkte knapp. Wie sich dann jedoch herausstellte, stimmte dies gar nicht denn die Punkte werden tatsächlich noch bis Platz 40 vergeben. Glück für mich! Die Rückfahrt verbrachte ich liegend im Kofferraum, nachdem Martin mich komplett umziehen musste, da ich mich nicht mehr rühren konnte vor Schmerzen. Zurück im Schwarzwald ließ ich mich täglich bei meiner Physiotherapeutin Birgitt behandeln. Sie stellte fest, dass die Schmerzen wohl noch vom Cape Epic herrühren und ich danach mehr Aufmerksamkeit der Entspannung der angestrengten Muskeln hätte lassen sollen. Nach einer einwöchigen Trainingspause überlegte ich mit meinem Teammanager Friedemann, ob ein Start an der nächsten Marathon World Series in Italien sinnvoll ist oder nicht. Wir kamen zu dem Schluss, dass ich einen Start versuchen, aber bei Schmerzen sofort aussteigen sollte. Dank Urs wussten wir, dass der Kurs nicht so ruppig werden würde wie in Laissac und meine Physiotherapeutin vom Team, Annika würde mich begleiten und jederzeit behandeln können. Das Rennen verlief tatsächlich gut und ich konnte ohne größere Probleme auf Platz 15 ins Ziel kommen und nochmal ordentlich Punkte mit nach Hause nehmen. Direkt aus Italien reiste ich dann am Montag nach Ansbach zur Uni, um ziemlich unvorbereitet eine Marketing-Klausur zu schreiben und von dort wieder nach Hause.

Endlich Frühling!

Dort angekommen freute ich mich, dass nach wochenlanger Kälte und Schneefall in Titisee Ende April endlich die Sonne rauskam und das Training machte wieder richtig Spaß. Das war gut, denn das dritte, anstrengende Marathon-Wochenende stand vor der Tür. Mich führte es diesmal nach Houffalize, Belgien, und es war die letzte Gelegenheit, um noch Punkte für die Aufstellung der WM in Singen Ende Juni zu sammeln. Das gute Rennen in Italien entkräftete meine Bedenken wegen meines Rückens und ich war optimistisch, ein gutes Rennen fahren zu können. Ich konnte mich, nachdem der Führende sich relativ früh von der Spitzengruppe lösen konnte, bei den Verfolgern zwischen Position zwei und sechs halten und wurde schließlich Sechster. Auch wenn ich letzter der Gruppe wurde, war ich super happy, so weit vorne mit dabei gewesen zu sein.

Zwischen den Rennen hatte ich Besuch von einem Filmteam, das mich während der Vorbereitungen auf die Marathon WM immer wieder begleitet. Sie waren bereits im Januar bei der Materialvergabe durch das Team dabei und im Grundlagentraining zu Hause. Ich bin sehr gespannt auf den fertigen Beitrag!

Nun freue ich mich auf ein freies Wochenende bevor es als nächstes dann mit einen Abstecher im Cross Country bei der MTB Bundesliga in Gedern weitergeht.

Bis Bald

Euer Stiebi

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