Simon Stiebjahn Sharing is Caring.

Die Alpentour Trophy

Juni 13, 2017

Das letzte Puzzleteil in der Vorbereitung auf die WM

Nachdem die vergangenen Wochen sehr erfolgreich waren und ich am Liebsten weiter Rennen bestritten hätte entschied ich mich für einen Cut um nochmals in Ruhe an meiner Kraftausdauer zu arbeiten. So ging es direkt am Tag nach meinem Sieg in Willingen nach Sankt Johann in Tirol. Eine Woche Training in einer geilen Gegend mit super langen Anstiegen direkt am Fuße des Kitzbühler Horns. Das Wetter spielte die ganze Zeit mit und so konnte ich uneingschränkt mein Programm abspuhlen. 21 Stunden 360 km und 13.100 hm in fünf Trainingstagen sorgten führ ordentlich Muskelkater in den Beinen. Das obligatorische Hüttenvesper mit  Kaiserschmarn als Nachtisch am letzten Tag auf der Harschbichl Alm durfte natürlich nicht fehlen.

Wenn am Abend die Motivation noch groß genug war und ich vom Training nicht all zu müde war hieß es dann büffeln für zwei Prüfungen am  kommenden Montag. Die Prüfungen in der Hochschule Ansbach liefen okaz, das Ergebnis bleibt abzuwarten.

Auf nach Schladming

Nach 3 Tagen zuhause hieß es dann erneut Koffer packen. Gemeinsam mit meinem Kumpel Markus Bauer reißten wir bereits am Samstag nach Schladming. Wie sich herausstellte war der Reisetag nicht optimal gewählt. Dass es sich um den Pfingstsamstag handelt und wir uns auf der Hauptroute Richtung Süden bewegen hätte uns auch echt früher einfallen können. So kamen wir nach 8,5 Stunden Fahrzeit endlich in Schladming an. Und nein, der Tag war damit noch nicht vorbei. Wir entschieden uns dann um 17:30 noch die erste Etappe der Alpentour Trophy, die am Donnerstag startete abzufahren. Die ersten Kilometer liefen ganz gut als allerdings am Giglachsee, dem höchsten Punkt der Strecke einige Schneefelder auf uns warteten und es anfieng dunkel zu werden , wurde ich langsam nervös. Glücklicherweise waren die Laufpassagen dann nach kurzer Zeit wieder vorbei und wir konnten uns auf der rasanten Abfahrt schnell fortbewegen. Die kommenden 2 Trainingstage fuhren wir die restlichen Etappen ab, bevor am Dienstag und Mittowch zwei Ruhetage bevorstanden.

Das Rennen

Am Donnerstag fiel dann pünktlich um 10 Uhr der Startschuss zur ersten Etappe über 60 Kilometer und 2400 Höhenmeter. Die Tage zuvor fühlte ich mich sehr müde und auf Grund des hohen Trainingsumfangs im Hinblick auf die Weltmeisterschaft hatte ich auch nicht sehr viele Erwartungen in mich selbst. Umso überraschter war ich, dass ich von Anfang an das Tempo bestimmen konnte. Nur am Ende des ersten von zwei langen Bergen bekam ich oben raus etwas Schwierigkeiten, konnte die Lücke zu den vorderen Fahrern aber schnell wieder schließen. Das gleiche Spiel ereignete sich am zweiten Berg, doch dort konnte ich die Lücke früher wieder schließen und sogar einen Vorsprung auf meine Verfolger herausfahren. So stürmte ich in Richtung Ziel und konnte mir schließlich 22 Sekunden vor Herman Pernsteiner und Daniel Geismayr den Sieg der ersten Etappe sichern. Völlig unerwartet für viele Andere, aber vorallem auch für mich selbst. Ich freute mich rießig über den Etappensieg und ganz besonders darauf am nächsten Tag im Leaderjersey an den Start gehen zu dürfen.

Tag zwei und drei liefen dann allerdiengs nicht ganz so überragend wie der erste Tag. Über Platz 14 und 11 war ich dennoch nicht groß enttäuscht. Waren es doch jetzt die Regionen in denen ich mich bewegte, die ich mir vor der Rundfahrt als Ziel gesetzt hatte. In der Gesamtwertung war ich vor dem abschließenden Bergzeitfahren auf Position 9 und ich wollte gegen die Kletterkünstler unbedingt meine Top 10 Platzierung verteidigen.

Bergzeitfahren zum Abschluss

14 Kilometer 1300 Höhenmeter im Kampf gegen sich selbst und die Zeit bildeten den Abschluss der Alpentour Trophy. Gestartet wurde in der umgekehrten Reihenfolge des Gesamtklassements, das heißt der Beste kam zum Schluss. Ich fand von Anfang an einen sehr guten, schnellen Rhythmus und konnte nach gut der Hälfte den Zehntplatzierten in der Gesamtwertung, der eine Minute vor mir gestartet war einholen und sogar überholen. Ein Zeichen dafür, dass ich schnell unterwegs war und zusätzliche Motivation sich noch mehr zu quälen. Im Ziel angekommen war ich völlig außer Atem und brauchte erst einmal ein paar Sekunden um wieder zu Kräften zu kommen. Die Zeit war am Ende so gut, dass ich Tagesrang  7 belegte und mich in der Gesamtwertung sogar noch auf Platz 8 nach vorne arbeiten konnte.

Top 10 war mein Ziel vor der Alpentour Trophy am Ende wurde ich 8 und hatte die Ehre, die erste Etappe gewinnen zu können und das Führungstrikot zu bekommen. Mehr als ich mir je erhofft hatte. Dementsprechend glücklich machte ich mich auf die Heimfahrt und ja dieses mal deutlich schneller als in 8,5 Stunden kam ich zuhause in Langenordnach an.

Ich freue mich auf ein paar ruhige Tage bevor ich am Donnerstag in Ludwigsburg an einem Rennrad Rennen teilnehmen werde und am Sonntag in Wombach der nächste Lauf der MTB Bundesliga ansteht.

Bis Bald

Euer Stiebi

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