Deutscher Meister, Europameister und einige Gesamtsiege bei Etappenrennen: Wer hätte gedacht, dass aus mir, einem fußballbegeisterten Jungen, mal ein Mountainbike Profi wird?
Nachdem ich am 29.03.1990 in Titisee-Neustadt das Licht der Welt erblickte, fing meine sportliche Karriere mit 6 Jahren beim SV Hölzlebruck in der Jugendfußballabteilung an. Da bei uns im Hochschwarzwald die Winter sehr lange sind und ich wohl nicht ganz ausgelastet war, lag es nahe, neben dem Fußballtraining mit dem Langlaufen beim SC Langenordnach zu beginnen.
Und dabei sollte es nicht bleiben. Im Sommer fiel das Langlaufen weg. Dafür begann ich, neben den Spielen und Turnieren am Wochenende, mit meinem Vater kleine und größere Radtouren zu fahren. Anscheinend hatte ich so viel Spaß daran, dass es nicht lange dauerte bis ich 1999 meine ersten Rennen für den RSV Hochschwarzwald auf der Straße fuhr.
Mehr und mehr verlagerte sich mein Schwerpunkt auf das Radfahren auch wenn der Wechsel zum Mountainbiken einem unglücklichen Umstand geschuldet war.
Da mein damaliger Trainer leider krank wurde schloss ich mich einer anderen Trainingsgruppe an, in der nur Mountainbiker waren. Bald fand ich Spaß daran, im Wald über Stock und Stein zu fahren und die Schwarzwaldhänge runter zu heizen. Die ersten Mountainbike-Rennen waren allerdings alles andere als von Erfolg gekrönt. Dem Spaß an der Sache und der Unterstützung meiner Mutter, die mich zu jedem Rennen begleitete, war es geschuldet, dass ich trotz der schlechten Ergebnisse zu Anfang weiterkämpfte und mich weiter verbessern wollte.
Der Ehrgeiz zahlte sich spätestens im Jahr 2008 aus. Durch die kurzfristige Teamauflösung des damaligen Rothaus Cube Junior Teams, dem ich vier Jahre angehörte, bekam ich die Chance für die Hamburger Bike Schmiede Bergamont zu fahren. Prompt hatte ich mein bis dahin bestes Jahr und diesen Ergebnissen war es wohl auch geschuldet, dass das Kölner Team Bulls auf mich aufmerksam wurde. Im folgenden Jahr nahm mich das Team unter Vertrag.
Bis dahin war Mountainbike neben meiner schulischen Ausbildung immer ein Hobby und ich konnte mir nicht vorstellen, tatsächlich einmal mit meinem Hobby Geld verdienen zu können.
Basierend auf meinen guten Leistungen wurde ich in die deutsche Nationalmannschaft berufen und konnte mir nach meinem Abitur 2010 im selben Jahr einen der heiß begehrten Plätze in der Sportfördergruppe der Bundeswehr sichern. Seit 2012 ermöglichte mir die Zugehörigkeit zur Nationalmannschaft parallel zum Radsport ein Fernstudium an der Hochschule Ansbach im Bereich Internationales Management zu bestreiten.
2012 war auch das Jahr, in dem ich durch den Gewinn der U23 Marathon Europameisterschaft den ersten großen Erfolg meiner bisherigen sportlichen Karriere feiern konnte. Weitere Erfolge, wie der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Sprint 2014, sollten nicht lange warten lassen und der behutsame Umgang in einem professionellen Umfeld des Team Bulls trägt weiterhin Früchte. Ich fühle mich sehr wohl in diesem Team und habe mehr Spaß denn je.
Das Team Bulls ermöglicht mir ein Leben als Profi. Eine professionelle Vorbereitung auf die Saison ist der Grundstein für die Erfolge im Sommer, die mich zu Trainingslagern und Rennen auf der ganzen Welt führt. Dennoch hat das Training zu Hause im Hochschwarzwald eine große Bedeutung in meinem Trainingsplan. Ohne Reisestress und im gewohnten Umfeld habe ich hier optimale Bedingungen im Winter wie auch im Sommer. Durch das Laufband am OSP, die vielen Loipenkilometer direkt vor der Haustür und weit mehr Trails in der nahen Umgebung kann ich mich perfekt auf das Training konzentrieren. Und ich freue mich immer, auf den Trails meiner Kindheit zu trainieren und bekannte Gesichter beim Training zu treffen.
Ganz losgelassen hat mich der Fußball dennoch nicht, und ich versuche ab und zu bei Spielen und Training dieser coolen Truppe dabei zu sein.
Nach 13 Jahren Team Bulls habe ich mich dazu entschieden einen neuen Weg einzuschlagen und schließe mich nun dem Singer Racing Team an. Eine neue Herausforderung bei der mich vor allem der regionale Bezug des Teams zu meiner Heimat überzeugt hat. Ich freue mich gemeinsam mit dem ganzen Team etwas Neues entstehen zu lassen und weiter erfolgreich Rennen zu fahren.
Etappenrennen gehen über mehrere Tage und fordern alles von einem Fahrer. Nicht nur Ausdauerleistung ist gefragt, sondern auch Taktik über mehrere Tage. Häufig werden Etappenrennen im zweier Team gefahren.
Gesamtsieger | 4 Island MTB Croatia | 2022 | |
Gesamtsieger | Rothaus Bike Giro | 2021 | |
Gesamtsieger | Momentum Health Tankwa Trek | 2020 |
Über 100 Kilometer pro Rennen sind beim Marathon keine Seltenheit. Hier kommt es auf maximale Ausdauerleistung an und regelmäßige Essenszufuhr ist essentiell.
1. Platz | UCI World Series Ornans | 2019 | |
1. Platz | UCI World Cup Snowshoe | 2023 | |
1. Platz | U23 Europameisterschaft | 2012 |
Cross Country ist schnell und hart. Bei einer Rennzeit von ungefähr 1,5 Stunden bleibt keine Zeit für Taktik, von Anfang an werden die Karten auf den Tisch gelegt.
2. Platz | Deutsche Meisterschaft | 2017 | |
Gesamtsieger | Bundesliga | 2018 | |
Gesamtsieger | Bundesliga | 2017 |
Der Eliminator Sprint gleicht dem Sprint beim Langlauf. Vier Fahrer treten gegeneinander an und die schnellsten zwei kommen in die nächste Runde. Der aggressivste Fahrer mit den dicksten Oberschenkeln gewinnt.
Meister | Deutsche Meisterschaft | 2014 | |
Meister | Deutsche Meisterschaft | 2017 | |
Gesamtsieger | Bundesliga | 2015 |