Simon Stiebjahn Sharing is caring.

Serious Cape Epic Preparations

März 12, 2017

Wieder das verflixte Tanka Trek

Wie im vergangenen Jahr auch bestritten wir das dreitägige Etappenrennen Tankwa Trek. Das erste Rennen ist immer etwas ganz Besonderes: man weiß nicht, wo man steht und wie man sich im Vergleich zu den anderen einordnen kann, aber man darf sich deshalb nicht verrückt machen und muss sich auf seine persönlichen Erfahrungen und Fortschritte über die Trainingsphasen hinweg berufen. Mein Ziel für das Tanka Trek war es, endlich die drei Tage lang ins Ziel zu kommen, da mir das in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen nicht gelang. Leider sollte es auch 2017 nicht gelingen…

Die ersten beiden Etappen verliefen recht solide

Tim und ich hatten im stark besetzen Feld eine gute Ausgangsposition einnehmen können, hatten aber mit der Hitze ganz schön zu kämpfen. Dafür dass auch Tim nochmal krank wurde, waren wir ganz zufrieden mit uns. Am zweiten Tag ging es uns ähnlich und wir standen auf Position Sechs in der Gesamtwertung. Unsere Leistungen waren solide, aber am letzten Tag wollten wir nochmal offensiver fahren und nahmen uns den Tagessieg vor. Nach 25 Kilometern auf einem Schotterweg, führte die Strecke in einen 20 Kilometer langen Single Trail. Es war klar, dass wir unbedingt eine gute Position im Trail haben mussten, weil überholen darin nicht mehr möglich war. Das gelang zwar ganz gut, aber nach etwa 20 Metern auf dem Trail rutschte ich in einem unbedachten Moment auf einer Brücke weg und crashte in einen Busch. Mir ist nichts passiert, wohl aber meinem Hinterrad. Es war komplett zerstört, der Reifen war vom Laufrad runter gerutscht und das Laufrad in zwei Teile zerbrochen. Keine Ahnung, wie das passieren konnte. Wir liefen daraufhin zurück zur letzten Feedzone und wurden von zwei UCI-Kommissaren mit zu unseren Betreuern genommen. Das Gelächter in der Zone war groß, als wir aus dem Auto stiegen. Wir tauschten das Laufrad und durften die Etappe außer Konkurrenz als Training zu Ende fahren. Besser lief es für Urs und Karl, die den Gesamtsieg holen konnten. Auch Martin Frey, der mit Martin Gluth gestartet war, konnte als Vierter einige Punkte einsammeln.

Streckenanalyse, Training und Entschlackung in Hermanus

Am nächsten Tag fuhren wir nach Hermanus, der Ort, an dem die erste und zweite Etappe des Cape Epic stattfinden werden, und schauten uns die Strecke an. Wir wissen nun, dass es schon am ersten Tag echt knackig wird: kräftezehrende, ausgewachsene Jeep Roads und sandige Wege nehmen einem jede Möglichkeit zur Erholung zwischen den technischen Single Trails. Während Karl, Urs und Martin weiterreisten um an einem zweitägigen Event teilzunehmen, nutzen Tim und ich das Wochenende noch für intensives Training zu zweit, bevor er am 19. Februar wieder nach Deutschland flog. Ich zog für zwei Wochen bei Tim Wilkins in Stellenbosch ein, einem befreundeten südafrikanischen Mountainbiker, der bereits zu seiner aktiven Cross-Country Zeit einen Monat bei mir in Titisee-Neustadt verbracht hatte.

Aussichtspunkt

Gemeinsam mit einer Gruppe aus einigen deutschen Nachwuchsbikern und südafrikanischen Kollegen konnte ich eine Woche lang richtig intensiv trainieren, bevor am Samstag das C1-Rennen in Paarl stattfand. Aufgrund des harten Trainings bin ich ohne große Erwartungen an den Start gegangen. Umso überraschter war ich über meinen 7. Platz, vor allem, weil das Rennen sehr stark besetzt war. In der folgenden Ruhewoche machte ich eine dreitägige Entschlackungskur, in der ich nur Wasser zu mir nahm, was mir überraschend leicht gefallen ist. Womöglich hat der leere Kühlschrank auch dazu beigetragen 😀

Auf dem Rennrad

Am 6. März starteten wir bei dem fünftägigen Rennradetappenrennen Tour of Good Hope. Es war meine erste Teilnahme bei einer derartigen Rennradrundfahrt und ich konnte gar nicht einschätzen, was mich erwartet. Die Verpflegung aus dem Auto heraus, das Einschreiben vor dem Start, mehrere Hundert Teilnehmende, vieles war neu und so anders als auf dem Mountainbike. Dafür lief es aber ziemlich gut. Am zweiten Tag konnte ich sogar einen Bergpreis gewinnen und hatte an der Bergankunft nur 10 Sekunden Rückstand auf das gelbe Trikot. Damit hatte ich nicht gerechnet. Leider konnte die vierte Etappe am Donnerstag wegen zu starken Windes nicht stattfinden und wir fuhren die Etappe dann in einer kleinen Gruppe als Training ab, hatten aber ganz schön mit dem Wind zu kämpfen. Freitags hatte ich,  dank des Bergpreises, die Möglichkeit um die gesamte Bergwertung mitzufahren. Doch ich war in dem Moment, als sich vorne eine Gruppe vom Feld löste, an der falschen Stelle und habe den Anschluss verpasst. Wichtig war, dass wir uns nichts getan haben und gut trainieren konnte, und dieser Plan ist aufgegangen.

Das Serious Cape Epic rückt näher

Am 12. März wollten wir eigentlich bei der Cape Town Cycle Tour starten, einem großen, 35.000 Starter umfassenden Event. Allerdings beschlossen wir bereits vor Ort nicht zu starten, da es extreme Windböen gab und es einfach zu gefährlich gewesen wäre. Schließlich hat auch der Veranstalter die Tour abgesagt.

Nun habe ich eine letzte, ruhigere Woche vor mir, bevor am Sonntag das Cape Epic mit dem Prolog beginnt. Zuvor werde ich am kommenden Mittwoch an einem Kick-off Cross Country Rennen im Township Kayamandi teilnehmen. Das Event findet mitten im Township statt und das Rennen wird ziemlich schnell und kurz werden, aber dafür umso abgefahrener, denn es kann auch mal vorkommen, dass direkt neben der Strecke gerade ein Huhn geschlachtet wird.

Ich bin gespannt und freue mich auf die nächsten Tage und natürlich auch kommende Woche, wenn wir beim Cape Epic an den Start gehen werden. Verfolgt unsere Leistungen gerne auf meiner Facebook-Seite, wo ich jeden Tag kurz berichten werde, wie es uns ergeht.

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