Simon Stiebjahn Sharing is Caring.

Wahnsinns Sieg in Wombach!

Juni 19, 2017

Kampf gegen die Hitze in Eglosheim

Am Donnerstag entschied ich mich wie im Vorjahr am 50. Eglosheimer Kriterium teilzunehmen. Der Kurs ist mit 900 Metern recht kurz doch über 90 Runden sammelten sich 81 Kilometer an. Schwindelgefühlen sind dabei keine Seltenheit, diesesmal lag dies aber eher an der Hitze als an den vielen zu fahrenden Runden.

Schon beim Warmfahren bekam ich leichte Kopfschmerzen, kein Wunder denn das Termometer zeigte weit über 30 Grad an angefühlt hat es sich noch nach deutlich mehr. Von anfang an wurde ein sehr hohes Tempo angeschlagen. Mit der Erfahrung aus dem Vorjahr wusste ich, dass es ein hartes Rennen werden würde, aber das es so hart wird, dass ich bereits nach 20 Runden Probleme bekommen würde dachte ich auch nicht. So verlor ich kurze Zeit später den Anschluss an das Hauptfeld und war von nun an alleine im Wind unterwegs. Bei einem Kriterium kommt aber glücklicherweise irgendwann das Feld wieder von hinten doch als ich erneut den Anschluss nicht halten konnte entschied ich mich nach 50 Kilometern das Rennen zu beenden. Zwei gekühlte Cola waren da bitter nötig um die Körpertemparatur zu senken und den Zuckerhaushalt wieder zu füllen.

Mit der Ungewissheit nach Wombach

So endete der Ausflug auf die Straße mit einem eher enttäuschenden Ergebnis für mich, obwohl ich auch wusste, dass die Form gut ist und es womöglich einfach an der Tagesform lag. Trotzdem die Ungewissheit blieb.

Am Samstag reiste ich dann nach Wombach zur dritten Station der Mountainbike Bundesliga. Auf dem Kurs, auf dem letztes Jahr die Deutsche Meisterschaft stattgefunden hatte herrschten am Samstag beim Training sehr trockene, staubige Bedingungen und daran sollte sich bis Sonntag auch nichts ändern. Beim Training fühlten sich die Beine sehr müde an. Ebenso gespannt war ich darauf, ob ich, nach den vergangenen langen Trainingseinheiten in den Bergen und der Teilnahme an der Alpentour Trophy die nötige Spritzigkeit haben würde.

Zweiter MTB Bundesliga Sieg

Mein Ziel war es ein sehr offensives Rennen zu fahren und von anfang an Gas zu geben. Dies gelang mir bestens und so entwickelte sich bereits in der ersten von insgesamt sieben zu fahrenden Runden ein Spitzentrio in dem neben Lukas Baum und Ben Zwiehof auch ich vertreten war. Wie drei Tage zuvor beim Kriterium war es auch dieses Mal sehr sehr heiß und es war wichtig sich gut zu verpflegen. Mit kaltem Wasser, das ich mir über den Kopf schüttete versuchte ich die Körpertemparatur so niedrig wie möglich zu halten. Als nach der Hälfte des Rennens Lukas Baum eine kleine Schwächephase hatte witterte ich meine Chance und griff an. Meine Gedanken waren zum einen, jetzt kann ich einen Konkurrenten im Kampf um den Sieg loswerden und zum anderen verschaffe ich mir eventuell eine kleine Lücke um mich nochmals richtig mit Gel und Iso-Getränken verpflegen zu können um für den Kampf in Rennhälfte zwei gewappnet zu sein.Den auf dem verwinkelten Kurs war es nicht leicht sich zu verpflegen. Diese Taktik ging voll auf. Es riss eine Lücke zwischen mir und den Konkurrenten und als ich Getränk und Gel zu mir genomen hatte war nur Ben Zwiehof in der Lage die Lücke wieder zu schließen. Zwischenzeitlich kam von hinten Jens Schürmanns (BEL) an uns heran, überholte uns kurz vor einer Abfahrt, hatte dann jedoch direkt einen Defekt zu verbuchen sodass es zum Showdown zwischen Ben und mir in der letzten Runde kommen sollte.

Erfolgswelle beflügelt

Ich wusste genau, dass wenn ich als erster in die Abfahrt kommen würde und an der Stelle an der ich bereits zur Hälfte attackiert habe es für Ben schwer werden würde mir den Sieg streitig zu machen. Hinzu kam das nötige Selbstbewusstsein aus den erfolgen den vergangenen Wochen. Und so kam es! Ich hatte den nötigen Punsh um eine Lücke zu reißen. Ben hielt das Tempo zwar die ganze Zeit sehr hoch aber mir gelang es als erster in die Abfahrt zu fahren und dann an der besagten Stelle mit Erfolg zu attackieren. Auf der folgenden Abfahrt musste ich mich nochmals voll konzentrieren um keinen Defekt zu erleiden bevor es dann im Vollsprint in Richtung Ziel ging. Nach sieben Runden und einen Rennzeit von knapp unter 90 Minuten konnte ich so überglücklich meinen zweiten Bundesliga Sieg feiern. Ben Zwiehof belegte 17 Sekunden später Platz 2, vor Lukas Baum, Jens Schürmanns und Markus Schulte-Lünzum. Ich wusste zwar, dass meine Form gut ist aber das ich mich gegen die Cross Country Spezialisten durchsetzen könnte damit habe ich nicht gerechnet. So ging es nach der Siegerehrung und der Dopingkontrolle mit einem breiten Grinsen im Gesicht wieder nach Hause in den Schwarzwald. Wenn es läuft dann läuft es einfach und auf der Erfolgswelle zu surfen hat auch was .

Ich hoffe, dass ich nächsten Sonntag bei der Marathon Weltmeisterschaft ähnlich Beine haben werde und freu mich schon jetzt auf eines der großen Ziele in diesem Jahr. Ich hoffe natürlich auch auf zahlreiche Unterstützung am Streckenrand und würde mich freuen den ein oder anderen von euch am Sonntag in Singen zu sehen.

Bis dann

Euer Stiebi

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