Simon Stiebjahn Sharing is Caring.

Marathon WM

Juni 26, 2017

Am Freitag ging es nach der letzten Trainingseinheit Zuhause im Schwarzwald nach Singen. Dort wurde das Teamquartier im Herzen der Stadt bezogen. Das WM Rennen kam spührbar immer näher und die Nervosität stieg langsam an. Nach der obligatorischen Behandlung durch unsere Physios konnte das gesamte Team sich am Bulls Zelt direkt bei Start/Ziel stärken. Wie im letzten Jahr hatten wir unseren eigenen Koch dabei, der uns über die Tage mit perfektem Essen versorgte. Am Samstag fuhren Urs, Tim, Martin und ich nochmals ein paar Streckenabschnitte des WM Kurses am Fuße des Hohentwiel ab und tauschten uns über mögliche Rennsituation aus.

Das Rennen

Am Sonntag war dann endlich der große Tag gekommen. Seit dem Winter war die Heim WM in Singen eines meiner großen Ziele in der Saison 2017. Die Ergebnisse in den Vorwochen waren sehr gut und ich war hochmotiviert alles zu geben. Sogar das Wetter spielte einigermaßen mit und es war nicht mehr ganz so heiß wie die Tage zuvor. Als ich mich um 9:35 Uhr zum Warmfahren auf die Rolle setzte war ich ziemlich nervös. Ich ging nochmals verschieden Rennsituationen im Kopf durch und sagte mir immer wieder ich habe alles gegeben in der Vorbereitung, ich bin fit und kann mein Ziel erreichen.

Als um 10:20 Uhr dann der Startschuss fiel löste sich die ganze Anspannung die sich im Vorfeld aufgebaut hatte und es hieß so schnell und hart wie möglich in die Pedale zu treten. 180 Fahrer jagten auf der breiten Straße durch Singen, alle mit dem Ziel an der ersten Engstelle nach ca. 3 Kilometern so weit wie möglich vorne zu sein um keinen Sturz zu riskieren. Ich hatte Glück auf der linken Seite nicht eingebaut gewesen zu sein und konnte diese besagte Engstelle unter den ersten 10 Positionen durchfahren. Das erste Teilziel war damit erreicht. Auch das erste viertel der 98 Kilometer langen Strecke verlief wie ich es mir vorstellte, auch wenn ich ab und zu mehr Probleme hatte als gehofft. Der Kontakt zu den Spitzenleuten war allerdings immer da.

Die entscheidende Situation

Als es nach 40 Kilometern in einen Singletrail ging war ich allerdings in der 25 Mann starken Führungsgruppe zu weit hinten und es taten sich Lücken auf. In der Folge war ich auch nicht in der Lage diese zu schließen und verpasste vorerst den Zug um die vorderen Platzierungen. Kurze Zeit später kam allerdings eine weitere Gruppe von hinten. Darin vertreten auch meine beiden Teamkollegen Tim und Urs. Ich schöpfte neue Hoffnung den Anschluss nach vorne mit dieser Gruppe wieder herstellen zu können, denn wir harmonierten gut. Der Abstand betrug zu diesem Zeitpunkt um die 40 Sekunden und wir hatten ständig Sichtkontakt. Doch der Abstand blieb mehr oder weniger konstant und wir kamen in den folgenden Kilometern nicht näher. 25 Kilometer vor Ziel konnte ich auch die zweite Gruppe nicht mehr halten und fuhr ersteinmal alleine Richtung Ziel. Da das Tempo vorne aber so hoch war gab es neben meiner eigenen Explosion auch bei anderen Fahrer welche und so konnte ich zum Schluss noch 4 Fahrer überholen. Am Ende stand ein enttäuschender 29. Platz. Allerdings war ich mit meinem Rennen nicht komplett unzufrieden nur die Platzierung hätte besser sein dürfen.

Fazit

Ich hatte sicherlich keine perfekten Tag erwischt um weiter vorne landen zu können. Es war nun einmal die Weltmeisterschaft und dort fahren die Besten der Besten und alle wollen vornen mitmischen. Jetzt heißt es aus den Erfahrungen lernen und bei den weiteren Weltmeisterschaften, die mit Sicherheit noch auf mich zukommen werden, von diesen Erfahrungen profitieren um hoffentlich weiter vorne zu landen. An dieser Stelle möchte ich mich bei den zahlreichen Fans unterwegs bedanken die trotz der Hitze immer wieder für Gänsehautmomente gesorgt haben. Auch im Vorfeld war es unglaublich wieviele Menschen mir auf allen möglichen Wegen viel Glück und Erfolg gewünscht haben. Ihr seid die GEILSTEN !!! Dankeschön auch an das gesamte Team Bulls für die perfekte Betreuung und an Frameworks Filmproduktion die mich seit dem Winter begleitet haben auf dem Weg zur WM. Die Aufnahmen sprechen für sich! Wer es noch nicht gesehen hat, hat nach wie vor die Chance dies auf meine Facebook Seite zu tun. Glückwunsch auch an den neuen Weltmeister Alban Lakata!

Jetzt bin ich für ein paar Tage im Engadin um neue Kraft für die kommenden Aufgaben zu schöpfen.

Ihr hört von mir

Bis dann

Euer Stiebi

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