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Cape Epic 2019 – Etappe 2

März 19, 2019

Cape Epic Stage 2 2019

Was eine Quälerei – aber wer hat gesagt, dass es einfach wird?

Puh das war ein harter Tag, aber wenn das mein „schlechter“ Tag war, können wir sehr froh sein. Die nackten Zahlen: Rang 6 im Klassement mit 3:40 min Rückstand heute und wir rücken auf Rang 4 in der Gesamtwertung vor, mit 1:09 min Rückstand auf Platz 3. Samuel Gaze hat den Sturz gestern wohl nicht verkraftet und verliert unglaublich viel Zeit.
Ganz anders als gestern, ging es ab der ersten Sekunde voll zur Sache. Am Startberg hat Geismayr von Vaude zeigen müssen, warum er letztes Jahr Vize-Weltmeister geworden ist und als er damit „fertig“ war hat Mentecon-Gutierrez klar gemacht, dass er mit Cink für Kross-Spur hier zu den Besten gehören will. Gut für uns, dass die beiden gestern durch Defekte schon gut 60 Minuten verloren haben, klar Pech wünscht man keinem aber das gehört hier halt auch dazu. Mein Freund Markus hat mit dem Sigma Data Center die Daten aus meinem ROX 12 ausgewertet. Die ersten 12 Minuten mit 211 Höhenmetern bis zum höchsten Punkt des ersten Anstiegs hatte ich 340 Watt im Schnitt. Gerechnet mit allen Werten, also auch 0. Das ist bei meinen knapp aktuell 69 kg nicht wenig, wenn man bedenkt, was wir schon in den Beinen haben und was da noch bevorsteht.  Achja… das war nicht nur Teer und es gab Spitzen bis zu 750 Watt über mehrere Sekunden.

Das Problem für mich heute – es wurde nicht mehr langsamer. Die Etappe war wirklich kräftezehrend. Nur rechts, links, hoch und runter. Ich war die ganze Zeit am Anschlag, um dabei bleiben zu können. Die Gruppe wurde immer kleiner, aber wir waren mit von der Partie. Erst bei km 35 wurde es dann zu viel. In einem der unzähligen, steilen Anstiege haben Kross-Spur (die Defekte gestern, haben ihnen wohl das Vertrauen in ihr Material genommen… sie haben mehrfach angehalten um zu schauen ob noch Luft im Reifen ist… aber es war immer welche drin) und Scott-SRAM gas gegeben. Ich konnte und wollte nicht mehr mit. Urs war vorne und hat am Waterpoint unsere Flaschen geholt, damit ich direkt durchfahren konnte. Mit diesem Manöver waren wir nur noch 30 Sekunden von der Spitze weg und meine Gruppe hatte ich damit distanziert. Aber allein macht es keinen Sinn – haben wir schnell entschieden und kurzerhand wieder auf die zweite Gruppe gewartet. Das war auch der Moment, in dem ich meinen „Trink Alert“ vom ROX endlich wahrgenommen habe. Eigentlich eine super Sache, weil es einen immer wieder daran erinnert hier nicht zu wenig Flüssigkeit und Verpflegung zu sich zu nehmen. Aber heute habe ich das in der ersten Stunde definitiv zu wenig gemacht. In 15 Minuten habe ich mir 4 Gels und 0,7 Liter Iso „gegönnt“, danach ging es besser. Vaude war jetzt auch wieder bei uns in der Gruppe und Geismayr hat mal eben 15km von vorne „am Horn gerissen“. Das hat uns wieder nahe an die Spitzengruppe gebracht. 25 Sekunden waren es zwischenzeitlich, aber schließen konnten wir die Lücke leider nie.

Am Ende ging es vorne dann natürlich um den Etappensieg und mir endlich besser. Gemeinsam mit Hynek/ Fagerhaug haben wir nochmals alles gegeben, um den Schaden auf die vier Teams vorne zu minimieren. Karl und Alban hat es heute erwischt, ein Snake-Bite hat Karl den Hinterreifen zerschossen. Zwei Löcher bekommt man auch mit einem Plug nicht repariert. Also hat unser Youngsters Team sich geopfert und das Laufrad „hergegeben“.  Zu allem Überfluss hatte auch Alban einen Platten 3km vor Ziel. „Einfach so bergauf im Schotter“ wie mir Alban im Ziel berichtet. So ist‘s beim Epic heute hui morgen pfui. Wir bleiben dran.
Euer Stiebi

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