Cape Epic Stage 4 2019
Der Kampf gegen die Uhr und sich selbst.
Nach drei langen Tagen im Sattel wartete heute das 41km lange Zeitfahren auf uns. Knapp doppelt so lang wie der Prolog, aber immer noch recht kurz. Feinste Single Trails rund um das Oak Valley Wine Estate machen das ganze zu nem „Lekka“ (Afrikaans für „sehr sehr geil“) Tag.
Unser Tag auf dem Bike ist gut, aber nicht gut genug. Unser Rhythmus ist super und im Fernkampf gegen das Trek Team, dass 3 Minuten vor uns ins Rennen gegangen ist, liegen wir gleichauf. Dann kommt aber ca. bei km 30 der psychische Tiefschlag für uns. Schurter und Forster ganze 3 Minuten hinter uns ins Rennen gegangen fetzen an uns vorbei. Wenn ich es nicht selber erleben würde, könnte ich es nicht so ganz glauben. Die beiden sind einfach auf einem anderen Level als wir. Vor allem bergab verlieren wir immer wieder wertvolle Sekunden. Das ganze hat uns zu lange beschäftigt. Denn im Ziel liegen wir auf Rang 5, 24 Sekunden hinter Porro/Ferraro. Das bedeutet, wir geben den dritten Rang vorerst wieder ab und liegen nun 13 Sekunden dahinter. Unglaublich, schon mehr als 15h Rennzeit im Sattel und es ist so eng. Die kommenden Tage werden spannend, denn auch gegenüber Fumic/Avancini macht Scott-SRAM 1:28 min des Rückstands wett und liegt nur noch 1:12min hinter den beiden. Unsere Youngster haben heute wieder gut „gepunktet“ und mit Rang 10, zum zweiten mal nach dem Prolog, die Top10 erreicht. Ich freu mich schon auf die nächsten Jahre mit den beiden. Die Stimmung bei uns ist wirklich super, Urs hat ne klasse Form und sichtlich Freude daran, mit mir zu fahren. Jetzt heißt es erst mal Beine hoch, es ist ja noch wirklich viel vom Tag übrig und wir genießen ein wenig Ruhe.
Morgen wartet die Königsetappe auf uns. 100km mit 2850 Höhenmetern stehen auf dem Plan. Einiges kenn ich schon vom Training oder von vorherigen Jahren. Ich freu mich auf Stellenbosch.
Euer Stiebi