Cape Epic Stage 5 2019
Ein Tag zum Vergessen.
Tjaja… wo soll ich anfangen!? Das war alles andere als ein glücklicher Tag für uns. Drei Stürze, zwei kaputte Schuhe und ein verbogenes Schaltauge haben uns das Leben heute schwer gemacht und uns im Kampf um Rang 3 weit zurück geworfen. Der Abstand zu Trek Selle San Marco, die heute auf Rang 3 fahren, beträgt nun 6:39 min. Nicht unmachbar hier beim Epic, aber natürlich sehr schwer in den letzten zwei Tagen. Nun aber zu einem verrückten Tag.
Die Vorhaben für die Königsetappe waren klar: Schurter/Forster wollten wieder ins gelbe Trikot und wir wollten wieder auf Rang 3. Wie erwartet, ging bereits drei Minuten nach dem Start die Post ab. Schurter/Forster und Kross-Spur mit Mantecon-Gutierrez/Cink sind den ersten Anstieg hoch gesprintet, als gäbe es kein Morgen mehr. Kross wollte den Hotspot und Scott-SRAM so viel Zeit wie nur irgendwie möglich gut machen. Schon nach 8km lagen wir gemeinsam mit Cannondale 45 Sekunden hinter der Spitze. Nur die Südafrikaner vom Team Pyga-Euro Steel Beukes/Buys, weche sich aufgrund der Gesamtplatzierung einige Tage geschont hatten, konnten die Lücke nochmals schließen und waren fortan den ganzen Tag gemeinsam mit Scott-SRAM an der Spitze unterwegs. Trek hatte früh ein technisches Problem und wir witterten unsere Chance. Bis km 40 lief alles nach Plan. Wir lagen ca. 1:25min hinter Scott-SRAM und 2:30min vor Trek. Doch dann ging die S****** los. Urs stürzte an einem Drop, den er laufend zurücklegen wollte. Der Schuh brach und er hatte einige Schürfwunden. Erst mal kein Problem, doch es kam noch schlimmer. In einer der unzähligen, schlecht einsehbaren Kurven auf den Trails war Fumic gestürzt und lag so ungünstig im Weg, dass ich beim Versuch auszuweichen, direkt selber stürzte. Schuh ebenfalls gebrochen, Schaltauge verbogen, Zeit verloren. Urs und ich mussten in der nächsten Techzone stoppen, um unsere Schuhe mit Kabelbindern zu fixieren. Trek schloss auf und wir waren gemeinsam unterwegs. Am Kings Climb hoch zum Technical Terrain konnten wir nicht mehr dagegen halten und riskierten auf der folgenden Abfahrt ein wenig zu viel. In einer der staubigen Kurven rutschte mir wieder das Vorderrad weg. Am Boden liegend, das Rad über mir, musste ich vor lauter Frustration einen Schrei los lassen. Aber bringt ja nix. Irgendwann haben uns Karl und Alban aufgefahren und mich wieder motiviert. Man bin ich froh, dass wir hier so ein geiles Team am Start haben. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die beiden da waren, haben wir keine Zeit mehr verloren. Trotzdem waren es leider mehr als 6 Minuten Rückstand auf Trek im Ziel. Wie auch immer, abhacken und morgen geht’s weiter. Achja… das Ergebnis noch: wir werden heute 10ter mit 12:40min Rückstand auf Platz 1.
Vorne hat Scott-SRAM wohl immer wieder auf Pyga Eurosteel „gewartet“ und ihnen am Ende den Etappensieg überlassen. Ziemlich cool eigentlich, denn bei den Frauen hat heute Candice Lill (gemeinsam mit Adelheid Morath) auch eine Südafrikanerin gewonnen. Toller Tag für das Ausrichterland.
Fumic hat am Ende wohl gar nicht mehr dagegenhalten können und die beiden haben 6:27min verloren. Den Tag haben sich die beiden bestimmt auch anders vorgestellt. Es ist wie es ist, noch ist nichts entschieden und es folgen zwei weitere Etappen.
Euer Stiebi