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Cape Epic 2019 – Rückblick

April 3, 2019

Cape Epic 2019 – eine durchaus Erfolgreiche Geschichte

Kaputt, ausgelaugt, aber sehr, sehr zufrieden mit dem 4. Platz beim diesjährigen Cape Epic, blicke ich auf eine ereignisreiche Woche zurück.

Alles begann mit dem Prolog am Sonntag, den 17. März 2019 vor der gewaltigen Kulisse des Tafelbergs in Kapstadt. Umso näher man dem Renngelände kommt, desto lauter werden die Hubschraubergeräusche, die Stimme des Stadionsprechers wird immer deutlicher und lauter. Spätestens dies ist der Moment, in dem die Nervosität sukzessive ansteigt, bis zu dem Moment, an dem man von der Startrampe rollt. Tausende Leute feuern einen an, die Stimmung ist gewaltig und man merkt, dass die Südafrikaner fürs Mountainbiken brennen. Für mich und Urs war der Prolog ein solider Einstieg. Wir haben natürlich gehofft, dass wir weiter vorne platziert sind als auf Platz 14, aber mit unserer Fahrzeit und mit dem Abstand nach vorne waren wir durchaus zufrieden.

 

Auf den folgenden Etappen rund um Hermanus und Oak Valley konnten wir uns Tag für Tag in der Gesamtwertung nach vorne arbeiten, sodass wir an Tag vier sogar auf dem zwischenzeitlichen 3. Platz in der Gesamtwertung lagen. Ausschlaggeben dafür war sicherlich unsere beste Tagesperformance auf der 3. Etappe über 107 km und 2800 hm inklusive des höchsten Berges der Rundfahrt, dem Groenlandberg. Der 2. Platz gemeinsam mit Urs war für mich das persönliche Highlight des Cape Epic. Zusammen mit ihm auf dem Podest zu stehen und zu wissen, die Monate lange und harte Vorbereitung hat sich ausgezahlt, war einfach nur ein unglaubliches Gefühl.

 

Neben den ganzen Glücksgefühlen und Adrenalinstößen ist es dennoch wichtig, auch nach so einem Tag, neben Siegerehrung und Pressekonferenz, einen klaren Kopf zu behalten, die tägliche Routine beizubehalten, direkt nach der Etappe Essen zu sich zu nehmen und viel zu trinken, da sich dies sonst am Ende bitter rechen wird. Gleiches gilt natürlich auch während den Etappen. Hier bin ich froh, mit dem ROX 12.0 und der „Trink-Alert-Funktion“ eine kleine Unterstützung zu haben, denn diese erinnert mich auch in hektischen Phasen des Rennes daran, wenn es wieder Zeit ist Flüssigkeit und Verpflegung zu mir zu nehmen.

Auch wenn unsere Motivation sehr hoch war, diesen 3. Platz in der Gesamtwertung zu verteidigen, kam auf Etappe 5 alles anders. Drei Stürze, zwei kaputte Schuhe, ein verbogenes Schaltauge und zahlreiche Schürfwunden machten die Königsetappe Oak Valley nach Stellenbosch zur Tortour. Der Zeitverlust war leider so groß, dass wir unseren 3. Platz in der Gesamtwertung verloren. Aufgeben war trotzdem keine Option für uns, denn im Mountainbikesport kann zu jeder Zeit sehr viel passieren, auch wenn uns bewusst war, dass schon einiges passieren müsse, damit wir den 3. Platz zurückerobern könnten.

Die zwei letzten Etappen brachten nicht die erhoffte Wendung und auch das nötige Glück blieb aus, sodass wir nach acht Tagen, 630 km, 16.650 hm und einer Gesamtzeit von 26 Stunden 35 Minuten und 53 Sekunden das Cape Epic 2019 auf dem 4. Gesamtrang beendeten.

Unabhängig von der ganzen Quälerei über die acht Tage ist es immer wieder schön, ans Cap zurück zu kehren, einen der schönsten Flecken Erde, die ich kenne. Die atemberaubende Landschaft, geil angelegte Trails, vor allem rund um Stellenbosch, freundliche Menschen, das sonnige Wetter und das gute Essen liebe ich an Südafrika.

Mit ein wenig Abstand muss man sich ehrlicherweise eingestehen, dass drei Teams einfach stärker waren. Urs und mein Ziel vor dem Cape Epic war es, über acht Tage alles zu geben und im Kampf, um das Gesamtpodest mitmischen zu können. Auch wenn es am Ende der vierte Platz wurde, einer muss dies eben werden, so haben wir unsere Ziele dennoch erreicht.

 

Abgesehen von der Platzierung war es so, dass ich ein weiteres Mal perfekt mit Urs harmoniert habe, auch wenn es erst unser drittes gemeinsames Etappenrennen war. Wir sind sicherlich um einige Erfahrungen reicher geworden, welche uns in Zukunft helfen können weitere Top-Ergebnisse einzufahren. Ein weiterer Punkt, der zu unserer sportlichen Höchstleistung beigetragen hat, war die Gesamtstimmung im Team. Angefangen von unseren Teamkollegen Karl, Alban, Martin und Simon über unser Team hinter dem Team. Teammanager, Physios, Mechaniker, Koch und Medialeute alle tragen Ihren individuellen Teil zur Gesamtleistung bei, worüber wir natürlich unglaublich glücklich sind. Es ist enorm wichtig, Leute um sich zu haben, die einen auch an harten Tagen, wie dieses Jahr die Etappe 5, im Ziel empfangen, einen aufbauen und mit denen man dann abends auch wieder lachen kann.

Ich freue mich schon jetzt auf das Cape Epic 2020, um gemeinsam mit Urs und dem ganzen Team über acht Tage wieder Alles zu geben.

Euer Stiebi.

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